Besuch des Bischofs aus Chachapoyas in Mater Dolorosa, Berlin-Lankwitz

Vom 23. - 25. April 1999 hatte die Gemeinde Mater Dolorosa die Freude, Bischof José Ignazio aus Chachapoyas in Begleitung zweier polnischer Priester zu begrüßen. Der eine von ihnen ist schon 14 Jahre in Peru tätig . Zum Glück verstand der eine polnische Priester Deutsch und Spanisch, der andere Spanisch und Polnisch, der Bischof Spanisch, ein wenig Italienisch und Latein, Pfarrer Schlede ein wenig Spanisch, gut Italienisch und Latein....Was die Verständigung untereinander betraf, wäre Pfingsten eigentlich der passende Tag für den Besuch gewesen...

Der Bischof hatte ein schriftliches , spanisches Manuskript seiner Predigt mitgebracht, das Pfarrer Schlede sehr flüssig ins Deutsche übersetzte. Ich glaubte tatsächlich, es gäbe eine schriftliche deutsche Übersetzung. Vor allem wollte der Bischof für die Unterstützung danken, die die Gemeinde Mater Dolorosa, Berlin-Lankwitz, seit vielen Jahren seiner von so vielen Problemen bestimmten Diözese großzügig zukommen läßt.

Chachapoyas liegt hoch in den Anden im Norden Perus. Straßen , wie sie der normale Mitteleuropäer kennt, sind ohnehin nicht vorhanden. In der Regenzeit verwandeln die Pfade sich in Schlammpisten. Nur mit Jeep oder Geländewagen kann man sich überhaupt in diese Gegenden wagen. Diese Fahrzeuge sind überlebensnotwendig und sehr teuer.

Die Menschen leben in Regionen, in denen es schwierig ist, Ackerbau zu betreiben. Die hygienischen Verhältnisse sind oft katastrophal.

Mater Dolorosa hat u.a. den Bau eines Altenheims ermöglicht, denn alte Menschen, die in diesen Gegenden keine Familie mehr haben, liegen auf der Straße. Es ging aber nicht nur um den Bau, auch für die Unterhaltskosten des "Asilo" mußte gesorgt werden. Zur Zeit werden sie von der Aquinata-Schwesternschaft getragen.

Es gibt ein kleines Priesterseminar in der Diözese, dessen Verpflegungskosten Mater Dolorosa übernimmt.

Die Gemeinde hat 1990 für den Arzt Heribert Weinrich ein Jahr lang die Sozialkosten übernommen. Er hat in Chachapoyas tatkräftig im weiteren Ausbau des Gesundheitsdienstes und in der Schulung von Laienmitarbeitern in diesem Bereich gewirkt.

Die heute ausgestorbenen Chachapoyas-Indianer waren ein Volk mit einer hochentwickelten Kultur, deren Blütezeit vor der Periode der Inkas lag. Im Heft 3/1998 berichtet das bekannte P.M. Magazin von einem aufsehenerregenden Fund in der " Laguna de las momias", der Lagune der Mumien, 2800 m hoch, an einem fast unzugänglichen See.

Vermutlich hätte ich diesen Bericht übersehen, wäre C h a c h a p o y a s in Mater Dolorosa nicht ein so häufig anzutreffender Begriff.

So ist z. B. der mittlerweile traditionsreiche Basar am Wochenende des ersten Advent Chachapoyas gewidmet. Er hat sich von einem reinen Trödelmarkt mit einigen Antiquitäten zu einem kleinen Weihnachtsmarkt entwickelt, mit Glühwein, Waffeln, Quiche Lorraine und vielen, vielen hübschen Basteleien: den vielen fleißigen Händen sei Dank! Die Adventsgestecke reichen nie...

Den Trödel gibt es immer noch und auch Antiquitäten, ebenso eine kleine Bücherstube und viel, viel Spielzeug für die Kinder in einem eigenen Raum.

Spenden für Chachapoyas sind immer hochwillkommen. Mater Dolorosa hat ein eigenes Konto dafür eingerichtet: Postbank Berlin, Kontonr. 2716 70-103, BLZ 10010010, Kath. Kirchengemeinde Mater Dolorosa -Sonderpfarrkasse Mission Südamerika- 12249 Berlin.

Übrigens wurden von Anfang an alle Projekte, die die Gemeinde unterstützt, mit ADVENIAT abgestimmt!

Für den Basar werden immer gut erhaltene Dinge gebraucht, die sich verkaufen lassen; Elektroschrott gehört nicht dazu. Es wird zwar das Jahr hindurch um Spenden gebeten; wegen des geringen Lagerraums, der im Gemeindehaus zur Verfügung steht, ist es aber am zweckmäßigsten, die Dinge, von denen man sich trennen möchte, erst im Oktober oder November abzugeben. Haushaltsauflösungen sind vielleicht ein guter Anlaß, an unseren Basar zu denken. Aber bitte: wirklich keine Lumpen, keinen Müll und keinen Schrott, denn damit können wir den Menschen in Südamerika nicht in ihren Sorgen beistehen. Bitte bedenken Sie das. Und es ist noch eine Menge zu tun, dafür sorgen schon die Erdbeben: das Bischofshaus ist nun gerade wieder repariert worden.

Ursula Storck.

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