Zum Jahresbeginn
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt
und der uns hilft zu leben.
Wie kaum ein anderes Wort passt dieser Vers von Hermann Hesse
auf den Anfang eines neuen Jahres. Fragend schauen wir in die
Zukunft. Was wird das Jahr uns bringen? Voller Erwartung, doch auch
bangen Schrittes überschreiten wir die Schwelle vom alten zum
neuen Jahr. Der Zauber des Neuen ist da. Er "beschützt uns und
hilft uns zu leben" vor allem dann, wenn so manches undurchsichtig
und von Sorgen verhangen vor uns liegt. Aber nicht nur ein
Jahreswechsel birgt manchen Zauber in sich. Er wohnt jedem Anfang
inne: Einem Wohnungs- und Arbeitswechsel, dem Anfang einer neuen
Bekanntschaft, dem ersten Schritt nach langer Krankheit, dem neuen
Lebensabschnitt. Wir erwarten, dass alles gut geht, hoffen, dass
wir es schaffen, glauben, das Wagnis anzufangen lohnt sich.
Zu jedem Anfang gehört das Vertrauen, Vertrauen zu sich
selbst und in das Leben. Woher käme sonst der Mut, neu nach
einem Streit an das Gutsein des anderen zu glauben? Nur wenn wir
Vertrauen schenken, können andere neu beginnen: das Kind, das
uns angelogen hat, der Freund, der uns verletzte, die Ehepartner,
die es wieder miteinander versuchen wollen.
Ein modernes Kirchenlied sagt: "Weil du ja zu mir sagst und
nicht nach gestern fragst, darum fange ich wieder an." Gott, sagt
ja zu uns Menschen. Viele Ereignisse der Heiligen Schrift machen
das deutlich; nicht zuletzt das Kommen und Handeln Jesu Christi.
Auch sein Wort: "Geh hin und sündige nicht mehr." Zauber des
Anfangs, der "uns hilft zu leben", damit auch wir Vertrauen
weitergeben können, neuen Anfang ermöglichen. Dem Anfang
des neuen Jahres 2003 werden viele Anfänge folgen. Gott segne
Sie und uns. Dann wird es ein gutes Jahr werden.
P. Heinz Perne
In diesem Sinn, allen ein gesegnetes, erfolgreiches Jahr,
Ihr Pfarrer M. Schlede
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