Liebe Gemeinde,

in der Kirche stehen gerade noch (bis Lichtmeß) die Krippe und die Weihnachtsbäume. Das Fest selber aber scheint in unser schnellen Zeit schon wieder so weit entrückt zu sein. Vielleicht es es darum besonders sinnvoll und für unser religiöses Leben auch hilfreich, wenn am Fest der Darstellung des Herrn uns das Ereignis von Bethlehem - jetzt in Jerusalem - noch einmal ins Herz geschrieben wird. Am Weihnachtsfest erfuhren Hirten als erste Hörer die Botschaft der großen Freude: der Erlöser ist uns geboren. Am Fest der Erscheinung des Herrn waren es Fremde, die kamen, um dem Kind zu huldigen; die eigentlich gemeinten Menschen in Jerusalem oder im Tempel ließen sich nicht zur Freude bewegen, sie erschraken vielmehr. Schließlich am Fest Mariä Lichtmeß sind es zwei alte Leute, die dem neugeborenen Erlöser begegnen, voller Freude, denn sie haben auf ihn gehofft. Das Beispiel dieser beiden klug und fromm altgewordenen Menschen mag für uns durchaus ein beeindruckendes Beispiel sein, daß es sich für sie und dann auch für uns immer lohnt, voller Sehnsucht Ausschau zu halten nach Christus, um ihm dann voller Glück zu begegnen. Vielleicht wird Sehnsucht wieder eine Tugend, die es möglich macht, die großartige Begegnung mit Christus, nicht nur Erlöser damals, Erlöser in unserer Gegenwart ebenso, zum frohen Erleben auch unseres Daseins zu machen. Ich habe es im Februarheft schon im vorigen Jahr geschrieben, ich möchte es wiederholen. Denn was der Schriftsteller Thrasolt zweitausend Jahre nach der Begegnung im Tempel in gute Worte kleiden konnte, ist immer gültig: "Und wem du, Herr, nur einmal bist begegnet und auf wen dein Schatten fiel, der ist am Ziel und bleibt für alle Zeit gesegnet!"

In den vergangenen Monaten, vielleicht auch Jahren, haben wir alle gespürt, daß die wirtschaftliche Situation sich nicht gut darstellt. Darunter leidet die Kirche, ob nun im Erzbistum oder in den Gemeinden, natürlich auch. Die Anstrengungen, mit den vorhandenen Mitteln die anfallenden Notwendigkeiten zu bestreiten, belasten über Gebühr. An der Kirche muß z.B. der Platz zwischen Nebeneingang und Sakristei trockengelegt werden. Natürlich trägt den größten Teil der Kosten die Bistumskasse, es wird aber für uns noch genügend bleiben, das uns durchaus Sorgen macht. Ich werde darum - eher schweren als leichten Herzens - ab Februar einmal im Monat in einer Türkollekte hier die Gemeinde um Hilfe bitten müssen.

Mit herzlichem Gruß aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.

 

 

  

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