Liebe Frauchen, liebe Herrchen !

Rituale sind eine reicht praktische Angelegenheit. Sie helfen, wenn man kleine Kinder ins Bett bringt, sie helfen, bei immer wiederkehrenden Dingen feste Abläufe praktizieren zu können, ohne daß das Rad jedesmal neu erfunden werden muß. Rituale vereinfachen manches im Leben ohne gleich langweilig zu wirken. Freilich muß man sich - zumal als kleiner Hund - nicht an Rituale versklaven. So war es in den letzten elf Jahren fester Brauch, daß ich zu Beginn der Winterferien alles, was zum Verreisen nötig war, zusammenschleppte, um mit einer vergnügten Gruppe in die Berge, in den Schnee zu fahren. Nun war ich ja in diesem Jahr nach Weihnachten schon einmal dort, Berge gab es, Schnee nicht. Das ließ mich auf die Idee kommen, jetzt mit Ritualen zu brechen und zumindest einmal ganz neue Wege zu gehen. Mein Herr-chen fährt in die Berge und glaubt den Wetterberichten, die von Schnee sprechen, weil sie für Touristen gemacht werden. Ich dagegen ziehe es jetzt vor, eine Schlemmerwoche in der fünf-Sterne-Küche von Frau Halama zu genießen. Ich ahne, daß ich auf den Hängen meinem Herrchen fehlen werde, aber das erhöht ja nur das gute Gefühl, daß er mich nachher um so mehr zu schätzen weiß (was ich dann freilich auch ausspielen werde). So soll er sich jetzt im Schnee abmühen; vielleicht mache ich mich daran, ein Kochbuch für den Hundegaumen zu entwerfen. Da treffe ich sicher eine Marktlücke.

Im Monatsheft Januar konnte ich mich noch nicht für die vielen Weihnachtsgeschenke bedanken, die meinen Gabennapf füllten, das Heft war ja schon vor Weihnachten gedruckt. So hole ich diesen Dank jetzt nach und verkünde allen, daß ich mich über Spielzeug, Bälle, irgendwelche Quietschdinger riesig gefreut habe. Einiges davon (nicht viel) ist sogar noch heil.

Mit fröhlichem Gebell aus alten Klostermauern, Ihr Klostermixdackel Moses.

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