"Sein ist die Zeit"- Katholikentag in Hamburg

Vom 31.5. - 4.6. fand in Hamburg der 94. Katholikentag statt, der unter dem Motto "Sein ist die Zeit" stand. Knapp 40.000 Katholiken, aber auch Menschen anderer Konfessionen aus über 50 Ländern "pilgerten" an diesem langen Wochenende an die Alster, um gemeinsam vier Tage lang zu feiern und Gemeinschaft zu erleben. Im Eröffnungsgottesdienst an Christi Himmelfahrt erhielt jeder eine kleine Sanduhr, die ihn/sie den gesamten Katholikentag hindurch begleiten und daran erinnern sollte, wie viel Zeit Gott sich jeden Tag für uns nimmt und dass auch wir uns Zeit für ihn nehmen sollen.

In den darauffolgenden Tagen hieß es dann: volles Programm. Es wurden fast rund um die Uhr in den Hamburger Messehallen Workshops angeboten; außerdem gab es dort Ausstellungen. Wer die Tage lieber im Freien verbrachte und sich keinen Strahl der Sonne, die uns fast die gesamte Zeit begleitete und daher viele Veranstaltungen im Freien ermöglichte, entgehen lassen wollte, konnte sich auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt oder an den Landungsbrücken Konzerte anhören bzw. selber aktiv mit anderen Gläubigen singen und tanzen. Neben dem Eröffnungsgottesdienst und dem ökumenischen Abschluss am Sonntag war bestimmt die Luftballon-Aktion der Caritas am Freitag ein Höhepunkt des Katholikentages. Punkt Zwölf Uhr mittags ließen rund zehntausend Menschen Luftballons mit guten Wünschen steigen. Vielleicht ist sogar einer in Berlin angekommen?! Auch das "Fest der Völker", welches Samstagabend stattfand, begeisterte viele Besucher. Dort konnte man, während man Künstlern aus aller Welt zusah, sich von zahlreichen kulinarischen Genüssen verwöhnen lassen.

Am Sonntag fand dann der Katholikentag am Rathausplatz mit einem ökumenischen Gottesdienst seinen Abschluss. Nachdem um 9 Uhr in elf verschiedenen christlichen Kirchen der gleiche Gottesdienst, d. h. gleiche Texte und Gottesdienstablauf, gefeiert worden war, zogen die einzelnen Gemeinden gegen 10 Uhr los, um dann gleichzeitig wenig später am Rathausplatz zum Abschlussgottesdienst zusammenzukommen. Jede Gemeinde brachte einen Korb mit Sand mit, aus welchem während des Gottesdienstes ein "Gemeindeschiff" gegossen wurde. Das große Thema des letzten Tages war "Begegnung zwischen Protestantismus und Katholizismus" und der Aufruf zu mehr Verständigung und Toleranz unter den verschiedenen christlichen Religionen. Daher wird 2003 in Berlin erstmals ein ökumenischer Kirchentag stattfinden, zu dem schon jetzt alle Gläubigen eingeladen sind. Gegen Mittag endete schließlich der 94. Katholikentag, und ich denke, dass jeder Besucher (trotz endlosen Staus) mit fröhlichem Herzen und schönen Erinnerungen nach Hause gefahren ist.

Steffi Arndt

 

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